04.07.2019 Jetzt hören: Fahrt in die Finsternis - der Fall Baumgartner und Leitner
Der dritte Fall der KURIER True Crime Serie führt unsere Reporterin zu einem Vermisstenfall ins Mühlviertel, nahe der tschechischen Grenze.
Im der Nacht vom 11. auf den 12. September 2015 setzen sich die beiden 26-jährigen Freunde Max Baumgartner und Andreas Leitner in ihr Auto und fahren von Zwettl in Richtung Tschechien. Seither fehlt von ihnen jede Spur - und auch ihr Wagen ist verschwunden.
Dass sie freiwillig untergetaucht sind, schließt die Polizei aus. Ein Unfall wäre denkbar, die Familien der jungen Männer glauben aber an eine andere Therorie: Es muss ein Verbrechen passiert sein.
In Folge Drei stößt unsere Reporterin auf einen Zeitungsbericht, wonach drei Tage nach dem Verschwinden von Max Baumgartner und Andreas Leitner plötzlich doch eine Handyortung erfolgt sein soll. Was sagt die Polizei dazu und was bedeutet das für die möglichen Varianten: Unfall, Suizid oder Verbrechen? Die Familien der beiden glauben, Max und Andreas seien in „etwas Schlechtes“ hineingeraten. Und auch die Einheimisch haben ihre eigenen Theorien, was die Drogen- und Rotlichtszene im Grenzgebiet damit zu tun haben könnte.
Mühlviertler Freunde Seit vier Jahren ohne jede Spur verschwunden
Am 12. September werden zwei Mühlviertler Familien ein trauriges Jubiläum begehen müssen: Seit genau diesem Tag im Jahr 2015 sind ein 27-Jähriger aus Zwettl an der Rodl und sein gleichaltriger Freund aus Waxenberg wie vom Erdboden verschluckt. Auch „Cold Case“-Ermittler des Bundeskriminalamts sind ratlos.
„Nein, es gibt nichts Neues“ – Ernestine Leitner aus Waxenberg klingt resigniert, wenn man sie nach dem Verbleib ihres Sohnes Andreas Leitner fragt. Der damals 27-Jährige war, wie berichtet, am 12. September mit seinem Freund Maximilian Baumgartner aus Zwettl an der Rodl in einem uralten Citroën BX Richtung Tschechien gefahren. In Bad Leonfelden wurden sie um 2.30 Uhr früh bei einem Kreisverkehr von einer Verkehrskamera gefilmt.
Moldau-Stausee abgetaucht Ein Zeuge will das Duo gegen vier Uhr früh im Grenzort Vyšší Brod gesehen haben. Die oö. Polizei nahm den mysteriösen Fall schnell ernst. Schließlich wurde sogar der Moldau-Stausee von Tauchern abgesucht, weil vermutet wurde, dass die beiden Verschwundenen bei einem Unfall in das Gewässer gestürzt sein könnten.
„Nichts herausgefunden“ „Es ist sicher einer der schwierigsten Fälle der letzten Jahre“, sagt Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamts OÖ, und: „Wir haben im Prinzip nichts herausgefunden. Theoretisch ist alles möglich. Aber wir befürchten schon, dass ein Verbrechen begangen wurde.“ Inzwischen gibt es im Grenzraum wieder neue Gerüchte und Theorien.