Vom Erdboden verschluckt Vermisste im Münsterland stellen Polizei und Familien immer wieder vor ein Rätsel
Münsterland -
Das Schlimmste ist für Ursula Schönborn die Ungewissheit. Seit acht Jahren wird ihr Vater vermisst. Ernst Achterholt ist einer von mindestens sechs Langzeitvermissten im Münsterland. Als langzeitvermisst werden Menschen bezeichnet, die länger als sechs Wochen verschwunden sind.
Von Anne Koslowski und Uwe Renners
Der damals 69-jährige Altenberger verschwand am 24. März 2004 auf der Ferieninsel Teneriffa. Er hatte gerade eines seiner beiden Häuser dort verkauft. 90?000 Euro hatte er damals laut Aussagen seiner Angehörigen in bar in Empfang genommen. „Es gab kein einziges Lebenszeichen seitdem“, berichtet seine Tochter Ursula Schönborn . Die ersten Jahre habe sie nicht mehr durchgeschlafen. „Man denkt immer, er liegt gefesselt in einem Kofferraum.“ Mittlerweile schläft die 57-Jährige wieder besser, die Ungewissheit treibt sie aber trotzdem immer noch um.
Keine einzige Spur nach dem Verschwinden
„In zwei Jahren wird er für tot erklärt“, erzählt sie. Hoffnung, dass er noch lebt, hat sie nicht. „Er ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen“, ist sie überzeugt. Bereits im Vorfeld des Hausverkaufs hatte es auf Teneriffa immer wieder Ärger mit der Immobilie gegeben.Trotz umfangreicher Suchmaßnahmen und einem breiten Medienecho ergab sich nach dem Verschwinden nicht eine einzige Spur – Ernst Achterholt ist seitdem wie vom Erdboden verschluckt.